Kein Geld für Neubau und Sanierungen von Schulen in Sachsen?

Dresden, 30. Mai 2025 – Viele Schulsanierungs- und Neubauvorhaben vor dem Aus. Kreiselternräte und Landeselternrat schlagen Alarm!

Der sächsische Landtag verhandelt derzeit den (Spar-)Haushalt für die kommenden Jahre. Das Geld ist knapp, jeder Euro wird zehnmal umgedreht. Den Bereich Schulhausbau und -sanierungen trifft es wohl vollständig. Denn im aktuellen Haushaltsentwurf sind genau NULL Euro Fördermittel eingeplant. Bisher hat der Freistaat Sachsen die kreisfreien Städte sowie die Landkreise und Kommunen mit mehr als 200 Mio. EUR jährlich unterstützt, denn Schulbau ist teuer. Vor allem in den kreisfreien Städten Dresden und Leipzig herrscht höchste Not.

„Wir haben einen Sanierungsbedarf von vielen hundert Millionen Euro allein in der Landeshauptstadt. Ohne Fördermittel vom Freistaat werden viele bereits geplante und im Haushalt der Stadt Dresden eingestellte Neubau- und Sanierungsprojekte nicht umgesetzt werden können. Hier geht es schlicht nicht um Maßnahmen, die irgendwann später gebaut werden können. Wenn die Schülerinnen und Schüler keine Schulgebäude haben, in denen Sie lernen können, ist der Lehrkräftemangel unser kleinstes Problem“, macht Stefan Kraft, Vorsitzender des Kreiselternrates in Dresden das Ausmaß deutlich.

Auch in Sachsens größter Stadt käme ein Wegfall der bisherigen Fördermittel einer Katastrophe gleich. „In Leipzig sind aktuell nahezu alle Schulen deutlich überbelegt, dazu kommt, dass 41 % der Schulgebäude mit teils großen Sicherheitsbedenken betrieben werden. Uns wurde dieses Schuljahr bereits eine Schule wegen mangelndem Brandschutz geschlossen. Es käme einer Katastrophe gleich, wenn das nochmal passiert. Die geplanten Sanierungsvorhaben müssen dringend umgesetzt werden, dafür brauchen wir aber Fördermittel in bisheriger Höhe“, betont Kai Bartholomäus, Vorsitzender des Kreiselternrates in Leipzig.

Nicht nur in den beiden Großstädten schlägt man Alarm. Ronald Lindecke, Vorsitzender des Landeselternrates Sachsen, warnt eindringlich: „Wer glaubt, dass das Thema Bildungsinfrastruktur nur ein städtisches ist, irrt sich gewaltig. Auch die Landkreise und Kommunen außerhalb der Ballungsräume kämpfen ums finanzielle Überleben. Schulhausbau oder Sanierungen sind hier einfach nicht aus eigener Kraft zu leisten.“

Um noch deutlicher zu werden: „Im Kern geht es um Generationen- und Bildungsgerechtigkeit. Wenn der Freistaat keine Fördermittel in angemessener Größenordnung bereitstellt, brauchen wir uns über moderne und gleichwertige Lehr- und

Lernbedingungen keine Gedanken mehr zu machen. Dann wird Unterricht ausfallen durch Lehrermangel und weil es die baulichen Voraussetzungen nicht zulassen. Das wäre ein Bärendienst für die Kinder und Jugendlichen, die in Zukunft die Geschicke dieses Landes in die Hand nehmen sollen.“

Ronald Lindecke | Jolyn Schenderlein | Alexander Ziegler
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